Der Aconcagua, mit seinem mächtigen, freistehenden Gipfel liegt in den argentinischen Anden. Die Besteigung gilt als technisch einfach. Leicht ist sie deswegen aber nicht! Denn zum eigenwilligen Charakter des Aconcagua gehören nicht nur die immer wieder extrem tiefen Temperaturen, sondern vor allem auch die berühmt-berüchtigten Sturmwinde. Zusammen mit der grossen Höhe und den unberechenbaren Wetterstürzen heisst das: Die Expedition fordert von den Bergsteigern einen enormen Durchhaltewillen. Und der Wettergott muss mitspielen. Dann wartet eine herrliche Besteigung auf uns, eine Kombination aus einer wenig begangenen Traverse und der Normalroute. Und ganz oben ein einzigartiges Gipfelerlebnis.
1. Tag: Zürich - Santiago de Chile – Mendoza
Wir fliegen mit Lan Chile via Madrid nach Santiago de Chile.
2. Tag: Santiago – Mendoza
Am Morgen werden Sie in Santiago ankommen und fliegen weiter nach Mendoza. Mendoza ist die Weinmetropole Argentiniens und der Ausgangspunkt für den Aconcagua. Hier erwartet Sie eine sommerliche Hitze. Transfer zum Hotel. Nach dem Bezug der Zimmer haben Sie noch Zeit für eine Stadtbesichtigung. Nicht nur die edlen Weingebiete machen Mendoza bekannt, sondern auch die berühmten argentinischen Steaks.
Übernachtung im Hotel.
3. Tag: Mendoza – Penitentes, 2600 m
Heute fahren wir von Mendoza nach Penitentes. Vor der Fahrt müssen wir noch das Permit für den Aconcagua erwerben. Dies kann nicht im Voraus erledigt werden, sondern muss von jedem Teilnehmer persönlich in Mendoza beantragt werden. Die Fahrt nach Penitentes ist landschaftlich wunderschön und führt an Flüssen und Seen vorbei. Penitentes ist der letzte grössere Zivilisationsort vor unserer Expedition.
Übernachtung im Hotel.
4. Tag: Penitentes, 2600 m - Pampa de Leñas, 2864 m
Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Parkeingang. Hier wird unser Essen und unser Hauptgepäck auf die Maultiere aufgeladen. Mit einem kleinen Tagesrucksack beginnt nun das Trekking am Punta de Vacas. Die Route ist abwechslungsreich und wir tasten uns langsam in die Höhe vor. Die erste halbe Stunde sind wir noch von einzelnen Bäumen umgeben, danach wird es karg. Einzelne stachlige Sträucher begrünen die Gegend. In gemächlichem Tempo unterwegs, haben wir genügend Zeit, Eidechsen in ihren schillernden Farben zu beobachten. Nach ca. 5 Stunden erreichen wir das erste Lager in Pampa de Leñas auf 2864 m.
Übernachtung im Zelt.
5. Tag: Pampa de Leñas, 2864 m - Casa de Piedra, 3245 m
Unsere Route folgt dem Río de las Vacas entlang. Der eher trübe Fluss wird von verschiedenen Seitenflüssen gespeist. In gemächlichem Tempo unterwegs, ist diese Strecke ideal, um sich gut an die Höhe zu gewöhnen. Nach ca. 5 – 6 Stunden erreichen wir den nächsten Lagerplatz, Casa de Piedra. Kurz vor der Ankunft wird erstmals der Blick frei auf den riesigen Aconcagua und die mächtige Südwand.
Übernachtung im Zelt.
6. Tag: Casa de Piedra, 3245 m – Basislager Plaza Argentina, 4198 m
Nun verlassen wir das Tal des Río de la Vacas und überqueren den Fluss. Nach dieser eiskalten Überquerung geht es gleich steil bergauf. Wir müssen uns genügend Zeit nehmen für den Aufstieg ins Basislager Plaza Argentina. Das Basislager, direkt am Fusse des Aconcagua, ist eine Zeltstadt. Gut eingerichtet und der ideale Platz für eine gute Akklimatisation. Diese Route ist etwas weniger frequentiert als die Normalroute, auf der wir absteigen werden.
Übernachtung im Zelt.
7. Tag: Ruhetag
Den Ruhetag nutzen wir, um uns im Base Camp einzurichten und die grandiose Landschaft zu geniessen. Diese Zeltstadt ist Treffpunkt für Bergsteiger aus der ganzen Welt und allein dadurch schon ein Erlebnis. Erst jetzt wird uns bewusst, wie viele Bergsteiger den Aconcagua zum Ziel haben. Dieses Lager wird für die nächsten Tage unser Zuhause sein.
Übernachtung im Zelt.
8. Tag: Akklimatisationstour ins Lager 1 auf 5000 m
Am heutigen Tag steigen wir in ca. 5 Stunden ca. 800 Höhenmeter hoch zum Lager 1. Wunderschön der Blick zurück auf die Zeltstadt des Basislagers. Dieser Weg ist kurz vor dem Lager 1 sehr steil und ein wenig rutschig, da er über loses Gestein führt. Anschliessend ein ca. 2-stündiger Abstieg zum Basislager.
Übernachtung im Zelt.
9. Tag: Akklimatisationstour auf den Cerro Colorado, 4566 m
Bereits gut akklimatisiert, trekken wir heute auf den 4566 m hohen Aussichtsberg Cerro Colorado oberhalb des Basislagers. Diese 3 – 4-stündige Tour fördert nochmals das Akklimatisieren und ist ein gutes Training für die Schotterhänge des Aconcagua-Massives. Der einmalige Ausblick auf unser Ziel, auf den höchsten Berg Südamerikas, und der Blick hinunter in die Zeltstadt Plaza Argentina motivieren uns für die nächsten Tage.
Übernachtung im Zelt.
10. Tag: Basislager Plaza Argentina - Lager 1, 5000 m
Diesen Aufstieg zum Lager 1 kennen wir bereits. Wir spüren, dass wir bereits besser akklimatisiert sind. Wichtig ist wieder, den richtigen Rhythmus zu finden und den Körper nicht über die Leistungsgrenze zu führen. In ca. 3 – 4 Stunden erreichen wir das Lager 1 auf 5000 m. Die allgemeine Ausrüstung wird von Hochträgern getragen. Es empfiehlt sich, hier auch persönliche Hochträger zu engagieren, um die eigenen Kräfte für den Gipfel zu sparen.
Übernachtung im Zelt.
11. Tag: Akklimatisationstour zum Lager 2, Guanaco, 5520 m
Nun geht es in gleichmässiger Steigung, teilweise auf Schnee, hinauf zum zweiten Hochlager auf 5520 m. Für den Aufstieg benötigen wir ca. 3 – 4 Stunden. Auf dieser Höhe ist es extrem wichtig, den richtigen Rhythmus zu finden. Vom Lager 2 haben wir einen herrlichen Blick auf den Gletscher der Polenroute, die direkt auf den Gipfel führt. Zudem wird der Blick frei auf bizarre Gipfel rund um den Aconcagua. Wir steigen wieder ab ins Lager 1. Der Abstieg ist in ca. 1½ Stunden zu bewältigen.
Übernachtung im Zelt.
12. Tag: Lager 1 - Lager 2, Guanaco, 5520 m
Heute folgt nochmals der gleiche Aufstieg wie am Tag zuvor. Wir können uns den ganzen Tag dafür Zeit nehmen. Unsere Guides kochen uns eine einfache Mahlzeit, dann gehen wir bald ins Zelt, um uns vor der intensiven Sonne zu schützen. Wir schlafen in einer für uns ungewohnten Höhe.
Übernachtung im Zelt.
13. Tag: Lager 2 - Lager 3, Cholera, 6000 m
Heute ist eine Traversierung zur technisch einfachen Normalroute vorgesehen. Auf 6000 m queren wir auf der Nordseite des Aconcagua in ca. 4 – 5 Stunden zum Lager Cholera. In dieser Höhe heisst es Kräfte einzuteilen. Nun sind wir am Ziel angelangt, von wo aus wir den Gipfelsturm planen können. Jetzt gilt es, das richtige Wetterfenster abzuwarten, denn die grössten Schwierigkeiten neben der Höhe sind die starken Winde und die Kälte an diesem Berg. Der Bergführer wird die Strategie für den nächsten Tag festlegen und je nach Wetter den Gipfeltag planen.
Übernachtung im Zelt.
14. Tag: Gipfeltag Cerro Aconcagua, 6962 m
Wir starten je nach Wetter zwischen 4.00 und 5.00 Uhr morgens. Es ist sehr kalt und wir hoffen, dass der Wind nicht zu stark wird. Der Weg ist deutlich sichtbar und wir gewinnen langsam an Höhe. Auf ca. 6400 m kommen wir zum kleinen Holzhaus Independencia. Nach einer kurzen Rast geht es hinauf auf die Krete. Nun folgt die Querung bis zur Canaleta, die je nach Schneeverhältnissen anspruchsvoll ist. Der Aufstieg zum Gipfel ist relativ einfach, jedoch sehr steil; das grosse Risiko ist der Wind.
Es braucht viel Durchhaltewillen, um den Gipfel zu erreichen, den höchsten Punkt Südamerikas mit 6962 m. Nun folgt der Abstieg. Dieser ist bei solch hohen Bergen so wichtig wie der Aufstieg. Abstieg bis zum Lager Cholera auf 6000 m und gleich weiter der Abstieg zum Basislager Plaza de Mulas auf 4367 m. Diese Zeltstadt auf der Normalroute ist wesentlich grösser als Plaza Argentina. Zurück im Basislager, fühlen wir uns wieder sicher und vertraut, schon fast wieder ein wenig Zivilisation.
Übernachtung im Zelt.
15. bis 17. Tag: Reservetage
Beim Aconcagua kann das Wetter innert kurzer Zeit von angenehm zu Sturm wechseln. Deshalb ist es wichtig, auf ein gutes Wetterfenster für den Gipfelangriff zu warten. Diese Tage lassen es zu, mit Ruhe an den Berg zu gehen.
18. Tag: Plaza de Mulas – Penitentes
Heute geht es endgültig zurück in die Zivilisation. Wir freuen uns auf eine Dusche, ein kühles Cola oder ein Bier. Wir kommen wieder in wärmere Regionen. Und trotzdem schweift der Blick immer wieder zurück zum Aconcagua, der uns die letzten zwei Wochen in seinen Bann gezogen hat. Ein langer Tag steht uns bevor. Wir folgen dem Río Horcones Superior talauswärts bis zum Eingang des Nationalparks. Wir kommen müde in Puente del Inca an, wo wir das Ende unserer Expedition mit einem kühlen Drink feiern. Der Bus fährt uns zurück nach Penitentes zu unserem Hotel.
Übernachtung im Hotel.
19. Tag: Fahrt von Los Penitentes nach Mendoza
Los Penitentes, unsere kleine Insel nach der Besteigung des Aconcagua, verlassen wir in Richtung der «Weinmetropole Argentiniens», Mendoza. Sollte die Besteigung des Aconcagua früher als geplant abgeschlossen werden, hat Mendoza viel zu bieten und ist ein Paradies für Ausflüge. Ausgaben für zusätzliche Nächte in Mendoza müssen jedoch selbst getragen werden.
Übernachtung im Hotel.
20. Tag: Rückflug Mendoza – Santiago de Chile – Madrid – Zürich
Am Morgen haben wir Zeit, allenfalls die letzten Einkäufe zu tätigen. Am Nachmittag fliegen wir zurück nach Europa.
21. Tag: Ankunft in Zürich
Via Madrid erreichen wir Zürich.
Voraussetzung zur Teilnahme
Technisch ist der Aconcagua relativ einfach, es ist keine Kletter- oder Gletschererfahrung nötig. Die grosse Höhe, Kälte und Wind machen diesen Berg aber zu einer grossen Herausforderung. Es ist bis auf wenige kurze Schneefelder ein Trekkingweg und Sie müssen keine Gletscher traversieren. Sie müssen jedoch über eine sehr gute Kondition verfügen und die nötige Hochgebirgserfahrung mitbringen. Höhenerfahrung wie zum Beispiel vom Kilimanjaro, Island Peak, Huayna Potosí oder ähnlichen Bergen ist Voraussetzung. Die richtige Selbsteinschätzung am Berg und die Vernunft für einen wenn nötig frühzeitigen Abstieg sind wichtige Voraussetzungen. Sicherheit geht auch auf dieser Reise vor. Robustheit, Toleranz und Teamfähigkeit sind erforderlich für das gute Gelingen dieser Reise. Der Schweizer Bergführer ist Expeditionsleiter und hat die Gesamtverantwortung für die ganze Gruppe. Er kann aber nicht jederzeit und gleichzeitig jeden Einzelnen betreuen. Er wird zusätzlich unterstützt durch die einheimischen Führer. Eine gewisse Selbständigkeit, auch an der Leistungsgrenze, ist Basis für eine erfolgreiche Expedition. Der grosse Vorteil unserer Route ist, dass wir den Aconcagua vollständig umrunden. So ist die Reise auch ohne Gipfelerfolg ein Erlebnis. Maultiere und Hochträger tragen unser Gepäck, das ist ein wesentlicher Punkt und bringt grosse Vorteile. Die Kräfte können somit besser eingeteilt werden. Die Wetterverhältnisse sind aber am Aconcagua nach wie vor sehr entscheidend.
Die Höhe darf nicht unterschätzt werden. Bevor man vom Basislager aus weitergeht, wird ein Ärztecheck vorgenommen. Diese Ärzte werden vom Nationalpark gestellt. Bei Anzeichen der Höhenkrankheit stehen in den Basislagern Ärzte zur Verfügung. Helikopter stehen in äussersten Notfällen für Rettungen bis auf eine Höhe von 5000 m zur Verfügung.
Vorbereitung und Training für den Aconcagua
Überlassen Sie nichts dem Zufall, bereiten Sie sich gewissenhaft auf diese Expedition vor. Die Alpinschule BERGFALKE berät Sie gerne für Ihren persönlichen Trainingsaufbau und für Vorbereitungstouren. In Zusammenarbeit mit Aktivferien finden regelmässig Informationsabende statt. Wir geben komplette Ausrüstungslisten und detaillierte Informationen ab. Sie haben auch die Möglichkeit Tom Zwahlen, Ihren Bergführer bereits auf einer Vorbereitungstour kennen zu lernen.
Nicht im Pauschalpreis inbegriffen:
Mittag- und Abendessen in Mendoza
Persönliche Auslagen
Persönliche Getränke
Persönliche Reiseapotheke
Annullationskostenversicherung
Hochträger für persönliches Material oberhalb der Basislager steigern den Gipfelerfolg wesentlich. Die Träger werden pro Route verrechnet und tragen maximal 20 kg. Man kann sich auch einen Träger teilen.
Die Träger kosten für den Auf- und Abstieg rund USD 1100.00
Gipfelpermit ca. USD 700.00
Die genaue Höhe dieser Gebühr wird jeweils in Argentinien kurzfristig bekannt gegeben. Der Teilnehmer muss beim Tourismusbüro in Mendoza persönlich anwesend sein und die Nationalparkbedingungen unterschreiben.